Im geschichtsträchtigen Landhaus in Solothurn fand am 6. Juni 2023 die erste Generalversammlung des Swiss Financial Sector Cyber Security Centre (Swiss FS-CSC) mit rund 50 anwesenden Mitgliedern statt. Neben den statutarischen Traktanden und der Wahl von Gabor Jaimes (Fachverantwortlicher Sach- und Cyberversicherungen SVV) als viertes Vorstandsmitglied stand die Stärkung der Cyber-Resilienz im Fokus. Eine Einordnung der diesbezüglichen Entwicklung nahm Clara-Ann Gordon als Rechtsexpertin in Sachen Cyberkriminalität vor. Ein Diskussionspanel rundete das Programm ab.
Als Gastrednerin erörterte Clara-Ann Gordon, Rechtsanwältin und Partnerin bei Niederer Kraft Frey AG, in ihrem Inputreferat ihre Erkenntnisse aus der juristischen Perspektive. Die präsentierten Fakten über die Entwicklung der Cyber-Resilienz in der Schweiz verdeutlichten, dass Sicherheitsrisiken international sind – und demnach Cybersicherheit auch global und vernetzt gedacht werden muss.
Im anschliessenden Panel wurde die Rolle der Behörden, der Wirtschaft und Wissenschaft hinsichtlich Cybersecurity diskutiert. Dabei ging es nicht nur um den Finanzsektor und die Versicherungsbranche, sondern um den Innnovationsplatz Schweiz im Allgemeinen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Zusammenarbeit von Banken und Versicherern sowie die holistische Betrachtung der Kunden ein zentraler Erfolgsfaktor für Cyber-Resilienz ist. Klar ist, dass Wettbewerbsdenken beim Thema Cyberschutz fehl am Platz ist. Auch die Wichtigkeit des Wissensaustauschs wurde von allen Seiten hervorgehoben.
Für den Präsidenten August Benz zeigte sich, dass im Bereich Cybersicherheit die Vernetzung durch den Verein gut funktioniert: «Im ersten Vereinsjahr sind wir von 55 Gründungsmitgliedern auf 132 angewachsen. Das werte ich als Erfolg». Inhaltlich stellt die Initialisierung der Krisenkoordinationszelle ein zentrales Element dar. Damit wird die vielschichtige Aufgabe, die Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegen Cyberrisiken zu stärken, operationalisiert und institutionalisiert.