Der Finanzsektor hat sich an seiner dritten strategischen Cyberübung auf einen möglichen systemischen Angriff vorbereitet

Der Verein Swiss Financial Sector Cyber Security Centre (Swiss FS-CSC) hat gestern Mittwoch, den 7. Mai 2025, in Zürich erfolgreich die Krisenkoordinationszelle (CCC) des Finanzplatzes Schweiz und Lichtenstein beübt. Die CCC verantwortet bei einer systemischen Cyberkrise im Finanzsektor die Koordination und Kommunikation des Krisenmanagements. Parallel zur Cyberübung konnten die Vereinsmitglieder an einem Workshop ihre Bereitschaft auf einen potenziellen systemischen Cyberangriff weiter stärken. 

Eine systemische Cyberkrise betrifft nicht nur einzelne Finanzinstitute, sondern hat Auswirkungen auf den gesamten Finanzplatz und auf die Volkswirtschaft. Schweizer und Liechtensteiner Finanzinstitute engagieren sich im Rahmen des Vereins Swiss FS-CSC proaktiv für die Cyberresilienz des Finanzplatzes. Kernstück des gemeinsamen Krisendispositivs bildet die Krisenkoordinationszelle (CCC), die aktiviert wird, sobald sich eine systemische Cyberkrise abzeichnet. In der CCC sind deshalb Personen aus systemrelevanten Banken und aktuell einer der grossen Versicherungen sowie der involvierten Behörden aktiv.

Übungen für einen Ernstfall sind essenziell

Nachdem bereits 2022 und im Frühjahr 2024 strategische Cyberübungen für die Vereinsmitglieder des Swiss FS-CSC stattfanden, konnten anhand eines neuen Krisenszenarios die seither weiterentwickelten Prozesse erfolgreich beübt werden. «Es ist enorm wichtig, dass die Abläufe, Schnittstellen und möglichen Handlungen in einer Krise nicht nur theoretisch festgehalten werden, sondern in solchen Übungen möglichst realitätsnah durchgespielt werden. Deshalb hat der Verein viel Arbeit und Sorgfalt in die Vorbereitung dieser Übung gesteckt», sagt Alexandra Arni, Geschäftsführerin des Swiss FS-CSC.

Finanzinstitute gewinnen Einsichten für ihre Cyberresilienz 

Parallel zur Cyberübung der CCC fand ein strategischer Workshop für alle interessierten Mitgliedinstitute statt. Fast neunzigTeilnehmende bearbeiteten anhand des gleichen Krisenszenarios Fragen und Aufgaben, um die potenziellen Auswirkungen und Herausforderungen für das eigene Finanzinstitut und den gesamten Finanzplatz besser zu verstehen und somit wertvollen Input für die Stärkung der Cyberresilienz ihres eigenen Unternehmens zu erhalten. Zudem erhielten sie die Gelegenheit, Fragen und Erwartungen an die CCC und die Behörden zu adressieren. Abgerundet wurden die beiden Veranstaltungen mit insgesamt über 100 Teilnehmenden mit einer gemeinsamen Diskussion über die geübte Krisensituation, die gewonnenen Einsichten und die offenen Fragen der Teilnehmenden des Workshops. 

Finanzsektor ist mit der CCC gut aufgestellt

August Benz, Präsident von Swiss FS-CSC und stellvertretender CEO der Schweizerischen Bankiervereinigung, zeigt sich im Anschluss erfreut über die erfolgreiche Durchführung der Cyberübung und zieht ein positives Fazit: «Die heutige Übung hat gezeigt, dass unsere Krisenkoordinationszelle gut vorbereitet ist, um einen systemischen Cyberangriff effizient zu koordinieren. Die Zusammenarbeit der Finanzinstitute mit den verschiedenen Behörden unter dem Dach des Swiss FS-CSC ist der richtige Weg für eine krisenresistente Schweiz und Liechtenstein. Gleichzeitig leisten wir damit einen Beitrag an die Cyberresilienz unserer Mitgliedinstitute.» 

Über Swiss FS-CSC

Der Verein Swiss FS-CSC als Public-Private Partnership zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegen Cyberrisiken zu verbessern und eine Partnerschaft zwischen Finanzinstituten und Behörden in strategischen und operativen Fragen zu pflegen. Der Verein wurde am 5. April 2022 in Zürich gegründet und hat inzwischen über 170 Mitglieder, darunter Banken, Rück-/Versicherungen, die Schweizerische Nationalbank (SNB), SIX, Wertpapierhäuser und Branchenverbände. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA, das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) und das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) unterstützen den Verein als Affiliates und wirken in seinen wichtigen Gremien mit.

Anfragen und Rückfragen richten Sie bitte an:

Alexandra Arni                                              
Geschäftsführerin
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Isabelle Pryce
Verantwortliche Kommunikation & Medien
[email protected] / [email protected]
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